Gliederung

Thema: Das Adjektiv und seine grammatischen Kategorien.

Literatur

Der Begriff des Modalfeldes

 

Die grammatische Kategorie des Modus bildet den Kern, um den sich andere Mittel zum Ausdruck der Modalität gruppieren. Es sei betont, die Begriffe Modus und Modalität müssen auseinandergehalten werden. Der Modus ist eine der morphologischen Kategorien des Verbs, die Modalität dagegen ist die syntaktische Kategorie, sie entsteht auf der Ebene des Satzes und wird durch verschiedene Mittel konstituiert: morphologische, lexikalische, lexikal-grammatische. Alle Mittel in ihrer Gesamtheit konstituieren das sogenannte Modalfeld. Diese Mittel sind:

1. die Modusformen des Verbs, das sind morphologische Mittel, sie bilden den Kern des Modalfeldes: Er hat mir das versprochen. (Indikativ)

Möge es heute regnen. (Konjunktiv)

2. die Modalverben in Verbindung mit dem Infinitiv anderer Verben:

Ich kann dir jede Zeit helfen.

Hier sind 2 Fälle zu unterscheiden:

*freie Wortfügungen, deren modaler Sinn durch die lexikalische Bedeutung des Modalverbs bedingt ist. Admoni betont, dass es hier um die Modalität besonderer Art geht, und zwar um das modale Verhältnis zwischen dem grammatischen Subjekt und dem Verbalvorgang: Er will das nicht tun.

*grammatikalisierte idiomatische Wortfügungen, deren modaler Sinn der lexikalischen Bedeutung des Modalverbs nicht identisch ist, denn die ganze Konstruktion hat die Bedeutung der Vermutung, des Zweifels oder gibt ein fremdes Urteil wieder (indirekte Rede):

Sie soll in den letzten Jahren viel gereist haben. (fremdes Urteil)

Der Junge will das Buch gelesen haben. (fremde Behauptung)

Du musst gehört haben, dass er angekommen ist. (sichere Vermutung)

Sie mag/ kann etwa 25 Jahre alt sein. (reine Vermutung)

3. grammatikalisierte idiomatischeWortfügungen haben sein + zu + Infinitiv: Du hast zu gehorchen. Das Buch ist überall zu finden.

4. das Futur I und das Futur IIin modaler Bedeutung der Vermutung:

Peter wird wohl krank sein. (Gegenwart)

Peter wird wohl krank gewesen sein. (Vergangenheit)

5. lexikalische Mittel (Modalwörter, Modalpartikeln, Modaladverbien):

vielleicht, wahrscheinlich, hoffentlich, wohl, sicher, natürlich u. a.

 

 

Moskalskaja 1971: I20 – 143.

Admoni 1966: 194 - 199.

Schmidt 1967: 224 - 234.

Абрамов 1999: 63-66.

Гулыгa 1969: 74-110.

 

 

1. Allgemeine Charakteristik des Adjektivs. Seine Grundleistungen.

2. Grammatische Kategorien des Adjektivs. Der primäre Charakter der Kategorie der Komparation-

3. Die Kategorie des Kasus.

4. Die variable Deklination der deutschen Adjektive.

Allgemeine Charakteristik des Adjektivs als einer Wortart.Einige Wortarten gruppieren sich um das Substantiv und sind nur im Zusammenhang mit ihm zu deuten. Das sind das Adjektiv, das Numerale, das Pronomen, der Artikel. Diese Wortarten bilden ihre Kategorien mehr oder weniger den Kategorien des Substantivs nach. Ihr syntaktischer Gebrauch besteht im wesentlichen darin, dass sie das Substantiv entweder attributiv bestimmen, also zur Gruppe des Substantivs gehören, oder es ersetzen. Die morphologischen Systeme dieser Wortarten haben gewiss auch ihre Besonderheiten, aber entscheidend für ihren grammatischen Charakter sind doch die Verbindungslinien, die von ihnen zum Substantiv führen.

Das Adjektiv bezeichnet die Eigenschaft im weitesten Sinne des Wortes. Das sind äußere Merkmale oder innere Eigenschaften von Menschen, Tieren, Gegenständen und Erscheinungen, sowie die Charakteristiken von Handlungen, anderen Eigenschaften oder Umständen. Vgl.: der abscheulich kalte Wind, tief unten liegen usw. Daher bezeichnet man das Adjektiv als charakterisierendes Beiwort (Sinder, Erben), oder Artwort (H. Glinz), oder Eigenschaftswort (Schmidt, Brinkmann, Arssenjewa). Alle diese Termini spiegeln das Wesen dieser Wortart wieder: das Adjektiv verbindet sich mit einem anderen Wort (Substantiv, Verb, einem anderen Adjektiv oder Adverb), um es näher hinsichtlich einer Eigenschaft zu bestimmen.

Das Adjektiv ist also eine Eigenschaftsbezeichnung. Es dient zur Bezeichnung von Merkmalen und Eigenschaften, die nicht selbständig vorkommen, sondern an anderen Gegenständen und Erscheinungen zu beobachten sind (W. Schmidt).

Die traditionelle Grammatik (z.B. Admoni) unterscheidet folgende Funktionen des Adjektivs im Satz:

1.ein unselbständiges, mit dem führenden Substantiv (kongruierendes) Attribut : ein kleines Kind, der grüne Baum

2.ein verselbständigtes (abgesondertes) Attribut:

Die Kinder, gesund und munter, kehrten heim.

3. prädikatives Attribut: Die Mutter kam müde nach Hause.

4. das Prädikativ: Der Vater ist wieder gesund.