Programm
Im Dadaismus entstanden zahlreiche Programmatiken, die jedoch nicht auf eine einheitliche Richtung ausgerichtet waren. Oft widersprachen sie sich sogar. Eines der wichtigsten dadaistischen Programme ist das 1918 auf einem Flugblatt erschieneneDadaistische Manifest von Huelsenbeck u.a., indem eine Selbstbestimmung vorgenommen wurde. Das Manifest wurde von den wichtigsten Vertretern des Züricher und Berliner Dadaismus unterschrieben. Das Prinzip der Aufhebung vorher getroffener Aussagen wurde im letzten Satz dieses Manifestes angewandt: "Gegen dies Manifest sein, heißt Dadaist sein!"
Lautgedichte und Buchstabengedichte
Zu den bekanntesten dadaistischen Werken zählen die Laut- und Buchstabengedichte. Das Ausgangsmaterial für Lautgedichte sind Wörter, die dekonstruiert und zerstört werden, bis nur noch einzelne Laute übrig bleiben. Der Schwerpunkt der Lautgedichte ist die Akustik. Die wichtigsten Lautgedichte stammen von Hugo Ball, wie z.B. Karawane.
Buchstabengedichte sind v.a. auf den optischen Ausdruck ausgerichtet. Das Ausgangsmaterial für Buchstabengedichte sind auch Wörter, die jedoch nicht zu Lauten, sondern zu graphischen Zeichen dekonstruiert werden. Zu den wichtigsten Verfassern von Buchstabengedichten gehört Raoul Hausmann.
Merzdichtung
Die Merzdichtung ist ein Teil der von Kurt Schwitters geschaffenen Merzkunst. Die Bezeichnung Merz entnahm er den WortKommerz. Seine Werke veröffentlichte Schwitters in 24 Heften der zwischen 1923 bis 1932 erschienenen Zeitschrift Merz. Die Merzdichtungen sind abstrakte Dichtungen. Sie wurden aus Teilen fertiger Sätze aus Zeitschriften, Katalogen, Plakaten u.a. gebildet. Schwitters berühmtestes Merzgedicht ist An Anna Blume (1919), dessen wichtigste Ordnungsprinzipien Körper, Farben, Sinne und Grammatik sind.