II. Historischer Hintergrund
Das wichtigste historische Ereignis während des Dadaismus war der Erste Weltkrieg. Die Novemberrevolution 1918 in Deutschland beseitigte die Monarchie und führte zur Errichtung einer parlamentarischen Republik. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 ging Friedrich Ebert als erster Präsident der Weimarer Republik hervor. Am 11. August 1919 wurde von der Mehrheit der Nationalversammlung die Weimarer Verfassung angenommen.
Dadaistische Literatur
Der Dadaismus verstand sich als neue Kunstrichtung, darüber hinaus jedoch auch als eine neue Geistesrichtung. Viele dadaistische Werken waren von allgemeinen Grundtendenzen, wie v.a. die ablehnende Haltung gegenüber Krieg, Bürgerlichkeit und traditioneller Kunstprogrammatiken, sowie die Zuwendung zu einer Radikalisierung und Destruktion, bestimmt. Die abwertende Haltung wurde in der Literatur nicht durch einfache Negation erreicht, sondern durch Brüche in der Logik des Textes, indem vorher getroffene Aussagen später wieder aufgehoben wurden.
Formale Gemeinsamkeiten in dadaistischen Werken waren die Dekonstruktion von Sätzen und Wörtern, die Schaffung von Collagen und Montagen und das Prinzip der Simultaneität. Eine wichtige Neuerung, die bei der Literaturproduktion eingesetzt wurde, war das Zufallsprinzip. Zufällig gefundene Textelemente sind dadurch zu einem Teil der Kunst geworden.
Zentrum und Nebenzentren
Das Zentrum des Dadaismus war das Züricher 'Cabaret Voltaire' mit seinen Vertretern, wie Hans Arp, Hugo Ball, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Tristan Tzara. In Deutschland kam es bald zur Herausbildung einzelner dadaistischer Gruppierungen, wie dem Berliner Dadaismus, dem Kölner Dadaismus und dem Privat-Dadaismus Kurt Schwitters.