Minnesang

Minne ist der Begriff für höfische Liebe des Mittelalters und stammt vom althochdeutschen Wort minna ('Liebe'). Die Minnedichtung ist die älteste Liebesdichtung im westeuropäischem Sprachraum. Die Minnesänger kamen aus allen Ständen, standen aber als solche gleichrangig nebeneinander.
Die Strophenform eines Minneliedes war die Stollenstrophe. Diese Bezeichnung wurde von Jakob Grimm vom Meistersang auf den Minnesang übertragen. Eine Stollenstrophe bestand aus 3 Stollen. Die ersten beiden Stollen waren melodisch gleich, sie bildeten den Aufgesang und waren die Stützen für den 3. Stollen, den Abgesang.


Aufbau einer Stollenstrophe

Im Minnelied lobte man meist die Gesamtheit der Frauen und nicht nur eine einzelne Frau. Im Zentrum des Minneliedes stand die Liebeserklärung eines Ritters (des Minnesängers) an eine adlige Frau. Er pries ihre Schönheit und Vorzüge, hoffte auf die Erhörung, beklagte aber auch die Unerfüllung. Somit enthielten Minnelieder einen Konflikt zwischen geistiger Liebe und Besinnung. Sie waren Bestandteil des Minnedienstes und wurden vor allem bei Hoffesten vorgetragen. Der Minnedienst war ein Teil der ritterlichen Erziehung und die Minne selbst stellte das Ritterideal dar.


Walther von der Vogelweide