Rauchen

Die meisten Raucher erinnern sich an ihre erste Zigarette: im Wald, im Kel­ler, auf einer Party oder auf dem Schulklo. Wahrscheinlich geschah es heimlich. Weil es verboten war und weil sie noch zu jung waren. Geschmeckt hat die erste Zigarette sicher nicht.

Und den meisten ist es auch richtig schlecht gegangen. Denn der Körper hat eben noch richtig reagiert. Wenn sie sich ans Rauchen gewöhnt haben, behaupten viele Raucher, dass ihnen die Zigarette (und vor allem „die eigene" Marke) schmeckt. Der Körper reagiert natürlich immer noch. Nur anders. Doch davon später mehr.

Jetzt wollen wir uns nur einmal damit beschäftigen, warum Menschen Rau­chen. Wenn junge Menschen mit dem Rauchen anfangen, haben sie sicher eine mehre Gründe: Rauchen — ist etwas wie eine Mutprobe, und es ist etwas, das die Großen tun.Und schließlich will man ja nicht immer Kind sein.

Das Vorbild der Eltern ist sehr wichtig für die Einstellung bereits des kleinen Kindes. Denn schon ganz kleine Kinder imitieren das Verhalten der Erwachse­nen. In dieser Experementierphase werden Bleistifte oder Stöckchen beim Spiel zur Zigarette.

Die erste richtige Zigarette probieren Jugendliche meistens mit 10, 11 oder 12 Jahren im Kreis der Spiel- und Klassenkameraden. Aus Neugier, Experemen-tierfreude oder eben aus dem Wunsch heraus, es den Großen gleich zu tun. Später weil sie dazugehören und in ihrer Clique anerkannt sein wollen. In dieser An­fangsphase ist es noch Engagement auf Probe. Die meisten lassen es dann wie­der, aber viele rauchen weiter.

Die Entscheidung, ob jemand Raucher wird oder Nichtraucher bleibt, fallt im Allgemeinen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Denn immer häufiger ergeben sich

nun Gelegenheiten zu rauchen: Mitschüler, ältere Bekannte, Familienangehörige oder Arbeitskollegen bieten schon mal Zigaretten an. Der soziale Druck der Freunde wirkt.

So schlittert mancher in die Gewöhnungsphase. Hat man erst einmal mit dem Anbieten von Zigaretten Erfolg in der Clique oder beim Flirt, kauft man immer wieder welche. Zigaretten scheinen nämlich geradezu ideal zu sein, um mit je­mandem ins Gespräch zu kommen.

Zigaretten sind auch geeignet, Zeit zum Nachdenken zu gewinnen oder sich nach einer Anstrengung auszuruhen. Sie bieten die Chance, Unsicherheit zu überspielen. So gelangen nicht nur ängstliche, gestresste oder unsichere Jugend­liche „Zug um Zug" zum regelmäßigen Zigarettenkonsum.

Auf einmal stellen Raucher fest, dass sie immer wieder eine Zigarette brau­chen. In dieser Phase — der Stabilisierungsphase — wird die Wirkung des Niko­tins zunehmend wichtig. Zu Anfang erklären Raucher noch jedem Nichtraucher, dass sie jeder Zeit aufhören könnten, dass sie aber gar nicht wollten. Jedenfalls jetzt nicht, hier nicht und heute nicht. Außerdem würde ihnen die Zigarette schmecken.

Sie sind mehr oder weniger abhängig. Mit ihnen sind das Millionen von Rau­chern. Ein schwacher Trost. Die Mehrheit aber raucht nicht. Und viele haben vorher einmal geraucht. Es geht also. Es gibt eine Chance, mit dem Rauchen wieder aufzuhören. Wieder unabhängig zu werden.