Rittertum

Das Rittertum spielte im Hochmittelalter eine herausragende Rolle. Ursprünglich bezeichnete man mit Rittertum eine militärische Institution im fränkischen Heerwesen. Die ehemals berittenen Krieger im Dienste von Adligen und Königen übernahmen deren Lebensformen. Der Begriff Ritter galt nun als Standesbezeichnung. Es bildete sich ein Rittertum heraus, welches geprägt wurde von Festen, Turnieren, typischen Symbolen (z.B. Wappen) und spezieller Kleidung. Es entstanden drei wesentliche ritterliche Ideale: Dienst für den Herrn (weltliche Ritterideale), Dienst für die Kirche und Christenheit (christliche Ritterideale) und den Frauendienst. Die Wirklichkeit sah jedoch anders aus: Habgier, Hurerei und Todschlag waren typische Sünden der Ritter. Die hochmittelalterliche Dichtung hatte die Aufgabe das ritterliche Ideal darzustellen. Das höfische Epos (Ritterepos) und der Minnesang waren die Hauptformen der ritterlichen Dichtung.

 

Leitbegriffe höfischer Ritter/ ritterliche Tugenden Leitbegriffe der Mönche
  • mâze: maßvolles Leben, Zurückhaltung
  • zuht: Erziehung nach festen Regeln
  • êre: ritterliches Ansehen, Würde
  • triuwe: Treue
  • hôher muot: seelische Hochstimmung
  • milte: Freigiebigkeit
  • werdekeit: Würde
  • staete: Beständigkeit, Festigkeit
  • güete: Freundlichkeit
  • manheit: Tapferkeit
  • Beten
  • Hilfsbereitschaft
  • Keuschheit
  • asketische Lebensführung