Interferenz im Vokalsystem.

1) Im Deutschen ist das erste Drittel der Silbe besonders energisch. Im Russischen ist das letzte Drittel besonders energisch.

2) Im russischen Vokalsystem gibt es weniger Oppositionen als im Deutschen Vokalsystem:

- die Opposition nach dem Grad der Zungenhebung (hintere, mittlere, obere);

- die Opposition nach dem Zungenhebung in horizontaler Richtung;

- Vokale können labialisiert/nicht labialisiert sein.

Diese drei Arten der Oppositionen sind für Russische und Deutsche Sprache aktuell, weiter kommen die Oppositionen, die nur für deutsche Sprache gelten:

- lange/kurze Vokale;

- offene/geschlossene Vokale

- gleitend/nicht gleitend (für Diphtonge und Monophtonge).

3) Im Gegensatz zum Russischen sind im Deutschen Vokale deutlich zu unterscheiden, weil die Vokaldauer im Deutschen phonologische Opposition ergibt, z.B. Staat – Stadt, Beeren – Bären. Im Russischen gibt es keine phonologischen Wortoppositionen, die auf unterschiedlicher Vokaldauer beruhen.

4) Die deutschen langen Vokale sind geschlossen, d.h. sie werden bei einer geringeren Mundöffnung ausgesprochen, und die kurze offen, z.B. Beet – Bett, fühlen – füllen. Zwei Vokale [a:] und [E:] bilden eine Ausnahme von dieser Regel, weil sie lang und offen sind.

5) Die russischen Vokale werden diphthongiert ausgesprochen, weil die Sprechorgane ihre Einstellung bei der Vokalbildung ein wenig verändern. ihre Einstellung bei der Vokalbildung ein wenig verändern. Da deutschen Vokale sind Monophthonge sind, d.h. sie werden mit starker Muskelspannung der Artikulationsorgane erzeugt, daher bleibt der deutsche Vokal vom Anfang bis zum Ende der Artikulation unverändert, z.B. Mode [o:] und russische [o] im Wort мода.

6) Auch ganz wichtig ist das, dass es bei der Erzeugung der deutschen Vokale immer die Zungenspitzekontaktstellung gibt. Bei der Aussprache der russischen Vokale wird die ganze Zunge meistens nach hinter gezogen und entfernt sich von den unteren Schneidezähnen.